Dienstag, 13. August 2024

Neuerscheinung - Quellen, Leben und Verehrung Theodards von Rudolf Kern

eines bei Rülzheim ermordeten frühmittelalterlichen Bischofs aus Maastricht

Die hier vorgelegte Abhandlung über Quellen, Leben und Nachleben Theodards stellt eine erste eingehendere Un-tersuchung dieses bisher wenig bekannten Bischofs von Maastricht dar. Im Teil A der Schrift findet man alle Theo-dard betreffenden Quellenzeugnisse vom 7. bis 14. Jahr-hundert in lateinischer und deutscher Sprache mit einfüh-renden Erklärungen nebeneinander zusammengestellt. Diese Quellentexte bilden das Fundament jeder ernsthaf-ten Beschäftigung mit Theodard sowohl für Historiker als auch Nicht-Historiker.
Im Teil B wurde auf dieser Grundlage und mit Hilfe weite-rer Quellen sowie älterer und neuerer Sekundärliteratur ein, so gut es geht, fassbares Lebensbild Theodards vor dem Hintergrund seiner Zeit erstellt. Theodards Eckdaten lauten: geboren vor 620 im Frankenreich Galliens, um 650 Bischof von Maastricht, ermordet zwischen 670 und 673/675 fernab seines Bischofssitzes am Nordrand des Bienwaldes bei Rülzheim nahe Speyer, nachdem er in eine Unglücksspirale geraten war. Seine Reise in die Fremde blieb ohne Wiederkehr; nur seine zerstückelten Gebeine fanden den Weg zurück. Teil C des Buches bietet eine ausführliche, illustrierte Ver-ehrungsgeschichte des heiligen Bischofs und Märtyrers über die Jahrhunderte hin bis heute, sowohl im nördlichen Raum der Bistümer Maastricht, Lüttich und Roermond wie im südli-chen Raum des Bistums Speyer am Rhein. Zu größerer Bekanntheit wuchs Theodard nie heran. Er blieb immer ein Regional- oder Lokalheiliger. Und doch wird man sagen dürfen: Ohne ihn wäre die Propriumsgeschichte der Diözesen im Norden wie Süden des ehemaligen Merowingerreiches Austrasien sehr viel ärmer ausgefallen.